Annika Leeuw

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Annika Leeuw
“Leeuwarden ist nicht sehr groß, und das gefällt mir”
Annika Leeuw
Kunsttherapie Studentin

Annika (26) beschloss, für ihr Kunsttherapie Studium in die Niederlande zu ziehen, wo die Wurzeln ihrer Urgroßeltern liegen. "Meine Familie lebt seit vier Generationen in Deutschland, aber trotzdem war es ziemlich aufregend, diesen Schritt zu machen. Ich kannte weder die Sprache noch die Kultur, aber ich hatte einfach das Gefühl, dass ich das machen muss."  

Von Deutschland nach Leeuwarden 

"Nachdem ich meinen Bachelor Philosophie in Deutschland gemacht hatte, wusste ich, dass ich noch nicht bereit war, zu arbeiten. Ich wollte ein weiteres Studium machen und mir war schnell klar, dass Kunsttherapie gut zu mir passen würde. Schließlich habe ich selbst dunkle Tage erlebt und möchte deshalb Menschen helfen, die jetzt im selben Boot sitzen. Außerdem bin ich selbst sehr kreativ, 1+1 ist also zwei. Als ich sah, dass ich dieses Studium auch in den Niederlanden absolvieren konnte, passte alles zusammen. Ein paar Wochen später beschloss ich, mit meinem Bruder nach Leeuwarden zu fahren, um mir den Campus anzuschauen. Ich war sofort begeistert, was für eine schöne Schule und was für nette Leute."  

Sprachbarriere

"Ich wohne jetzt seit 1,5 Jahren in Leeuwarden. Zwei Wochen vor Beginn meines Studiums bin ich in eine Studenten WG in der Stadt gezogen. In dieser Zeit habe ich einen Sprachkurs an der NHL Stenden belegt, um mein Niederländisch aufzufrischen. In diesen zwei Wochen Sprachkurs habe ich einen großen Sprung gemacht. Natürlich hatte ich schon zu Hause eine App heruntergeladen, um die grundlegenden Wörter zu lernen, aber der Kurs hat definitiv einen Unterschied gemacht. Außerdem konnte ich dabei schon einige Leute kennen lernen, die bis heute meine Freundinnen sind. Als das Studium dann begann, wusste ich sofort, dass ich die richtige Wahl getroffen hatte. Ich fühlte mich in der Uni zu Hause, aber auch in der Stadt. Leeuwarden ist nicht sehr groß, und das gefällt mir. Wenn man die Straße entlanggeht, grüßen einen die Leute eigentlich immer." 

Eigenverantwortung 

"Das Studium selbst ist genau das, was ich erwartet habe. Der Inhalt und die Struktur des Programms passen gut zu mir. Man beschäftigt sich mit einem Thema pro Periode. Dabei kombiniert man die Theorie mit praktischen Aufgaben. Auf diese Weise lernt man, das Thema besser zu verstehen. Außerdem wird man so auf das Berufsfeld, die Praxis, vorbereitet. Ich schätze auch die Selbstständigkeit, die in dem Studium erwartet wird. Und ich merke, dass die Freiheit mit Verlauf des Studiums zunimmt. Ich denke, das macht Sinn. Am Anfang braucht man mehr Struktur und Halt. Und später hat man mehr Freiheiten und damit auch mehr Verantwortung. Kürzlich habe ich mir zum Beispiel ein Thema selbst ausgesucht, mit dem ich mich gerne auseinandersetzen würde. Zusammen mit zwei Klassenkameradinnen schreibe ich über Menschen mit Autismus. Dabei entwickeln wir eine Intervention, die auf unseren eigenen Erfahrungen aus Praktika und auf Forschung basiert. Die Zielgruppe ist dabei sehr vielfältig. Schließlich gibt es unterschiedliche Ausprägungen von Autismus und das macht es sehr interessant."

Mit dem Herzen dabei

"Neben der Schule darf man natürlich auch Praktika machen und das macht total viel Spaß. Mir wurde neulich beim Praktikum gesagt, dass mein Betreuer sieht, dass ich meine Arbeit wirklich mit dem Herzen mache. Das ist so ein tolles Kompliment. Während meines Praktikums teile ich auch manchmal meine eigene Geschichte mit Klienten. Ich hoffe, dass auf diese Weise das Tabu um psychische Probleme mehr und mehr verschwindet. In der Zukunft möchte ich selbstständig arbeiten können. Dann kann ich an Themen arbeiten, die mich wirklich ansprechen, so dass ich jungen Erwachsenen in den Niederlanden die bestmögliche Unterstützung bieten kann.

"Wenn du also daran interessiert bist, eine neue Kultur und eine neue Sprache zu lernen? Dann ist Leeuwarden eine wirklich gute Wahl. Auch wenn es nicht auf der anderen Seite der Welt liegt, ist es doch eine ganz andere Erfahrung!"